Antragsteller*in: | OV Dresden-Striesen, Gruna, Blasewitz (dort beschlossen am: 25.09.2024) |
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Status: | Überweisung (Überweisung an UBV.) |
G-04: Verbesserung der ambulanten Versorgung von Patient*innen mit Long Covid / ME/CFS
Antragstext
Die SPD-Stadtratsfraktion wird gebeten, sich dafür einzusetzen, dass die
ambulante Versorgung von Patient*innen mit Long Covid / ME/CFS (myalgische
Enzephalitis / chronisches Fatigue Syndrom) in Dresden verbessert wird.
Begründung
Dies geschieht z.B. über eine spezialisierte Ambulanz unter dem Dach des Amtes für
Gesundheit und Prävention der Stadt Dresden. Es soll mehrere Standorten geben sowie
die Option regelhafter Hausbesuche, um eine wohnortnahe bzw. häusliche Versorgung
zu gewährleisten, da insbesondere dieser Patientengruppe keine weiten Wege
zurücklegen kann.
An diesen Ambulanzen arbeiten entsprechend weitergebildete Fachärzt*innen aus den
Bereichen der Neurologie, Kardiologie, Inneren Medizin, Schmerzmedizin etc. eng
vernetzt zusammen. Ebenso stehen Sozialarbeiter*innen zur Verfügung, um bei
Beratung und Beantragung von z.B. Erwerbsunfähigkeitsrenten, Pflegegrad etc. zu
unterstützen.
Alternativ sind auch Ansätze in Anlehnung an die Integrierte Versorgung denkbar.
In Folge der Covid 19-Pandemie / Endemie sind die Fallzahlen von Long Covid als
postvirale Erkrankung mit verschiedenen Symptombereichen deutlich gestiegen.
In seiner schwersten Form tritt Long Covid auch als ME/CFS auf.
In Folge nicht mehr bestehender Präventionsmaßnahmen und geringer Impfquote
werden diese weiter steigen (Quelle: z.B. Karl Lauterbach, Runder Tisch vom
17.09.2023).
Grundsätzliche können alle Organsysteme betroffen sein.
Die Betroffenen sind, je nach Schweregrad, nicht mehr in der Lage, ihre Berufe
auszuüben, am Familien-oder Sozialleben zu partizipieren.
Sie leiden unter Licht- und Geräuschempfindlichkeit, zeitverzögerter
Belastungsintoleranz / PEM (postexertionaler Malaise), welche zu massiven
körperlichen und kognitiven Einbrüchen (sog. Crashs) führt.
Bei der schwersten Ausprägung von ME/CFS sind die Betroffenen bettgebunden und
müssen gegen sämtliche Reize von außen abgeschirmt werden.
Hinzu kommen v.a. neuronale Schmerzen sowie oft POTS (posturale Tachykardie
Symptom, also massive Kreislaufdysregulationen), brain fog / starke kognitive
Einschränkungen, Mastzellaktivierungssyndrome etc.
Derzeit existieren keine ursachenbezogenen Therapieansätze.
Behandlung erfolgt nur auf Symptomebene und im off label-Bereich (d.h. mangels
Alternativen werden Medikamente symptombezogen außerhalb ihres eigentlichen
Zulassungsbereiches eingesetzt, was auch ein Regressrisiko für die Behandler*innen
darstellt).