SB-04: sprache2 = programmiersprache xor fremdsprache, sprache3 = programmiersprache xor fremdsprache
Antragsteller*in: | Jusos Dresden (dort beschlossen am: 30.04.2023) |
---|---|
Antragshistorie: | Version 1(27.09.2024) |
Antragsteller*in: | Jusos Dresden (dort beschlossen am: 30.04.2023) |
---|---|
Antragshistorie: | Version 1(27.09.2024) Version 1 |
Die SPD Dresden möge beschließen mit dem Ziel der Weiterleitung an den
Landesparteitag der SPD Sachsen:
Während es im Jahr 1500 vielleicht hilfreich war, Sprachen wie Latein oder
Altgriechisch zu sprechen, dienen diese Sprachen heute nur noch
Medizinstudierenden, um sich die Namen von Knochen und Muskeln besser merken zu
können. Auch moderne Fremdsprachen wie Spanisch oder Französisch, die von vielen
Schüler:innen auch nach sieben Jahren Lernen kaum alltagstauglich beherrscht
werden, haben durch die weite Verbreitung des Englischen und gut
funktionierenden Übersetzungs-Apps an Bedeutung verloren.
Immer wichtiger wird im Informationszeitalter dagegen der Umgang und das tiefe
Verständnis von Software bis auf die Ebene der Programmiersprachen.
Programmiersprachen sind künstliche bzw. formale Sprachen. Ähnlich wie
natürliche Sprachen besitzen diese eine eigene Semantik und eine spezielle
Syntax. Solche Sprachen wirklich zu meistern, kann je nach ihrer Komplexität
Jahre des Trainings benötigen. Ähnlich wie bei anderen Sprachen gilt auch hier:
Je früher mit dem Erlernen angefangen wird, desto einfacher fällt es, die
Grundsätze zu erlernen. Außerdem hilft ein tiefes Wissen über den Aufbau und die
Anwendung einer Programmiersprache dabei, schnell eine weitere zu erlernen. Ein
modernes Schulsystem sollte also unbedingt das Erlernen einer Programmiersprache
aktiv fördern und nicht vollständig in Ganztagsangebote oder den viel zu selten
angebotenen Informatikunterricht auslagern.
Im Informationszeitalter sind wir alltäglich umgeben von Software: am
Handgelenk, in der Hosentasche, am Arbeitsplatz, in der Wohnung, … Wenn jedoch
etwas nicht mehr funktioniert, sind die meisten von uns schnell aufgeschmissen.
Wer im 21. Jahrhundert Programmiersprachen beherrscht, kann sich nicht nur
selbst helfen, sondern ist in der Lage Abhängikeiten von großen Konzernen zu
überwinden: Software ist das Produktionsmittel des Informationszeitalter, welche
vergesellschaftet werden muss, indem die Kompetenzen allen zur Verfügung
gestellt werden. Gemeinschaftlich entstehen große OpenSource-Projekte, von denen
alle profitieren.
Daher wollen wir, dass in sächsischen Schulen neben dem klassischen Angebot, als
zweite Fremdsprache eine natürliche Fremdsprache zu erlernen, auch die
Auswahlmöglichkeit „Künstliche und Formale Sprachen für Programmierung“
angeboten wird. In diesem Fach sollen dabei eine oder mehrere
Programmiersprachen sowie die zugehörigen Hintergrundkonzepte und formale
Sprachtheorie erlernt werden. Schüler:innen die als zweite Fremdsprache eine
natürliche Fremdsprache erlernen, sollen zudem die Möglichkeit haben als dritte
Fremdsprache „Künstliche und Formale Sprachen für Programmierung“ zu belegen.
Ziel ist, diese Wahlmöglichkeit an allen Schulen anzubieten.
Erfolgt mündlich.